Geschichtliche Entwicklung der Klempnerei Schomer in Geising

Herbert Schomer hat am 1. April 1949 die Klempnerei Schomer in Geising gegründet. Ab 1954 führte er die Firma mit seiner Frau Elfriede Schomer. Die Räumlichkeiten boten nicht viel Platz für große Maschinen und Werkzeuge, jedoch besaß Herr Schomer einige wenige Hilfsmittel, um in dem Handwerk "durchstarten" zu können. Unter anderen nutze er eine kleine Schlagschere, eine Kantebank und zwei weitere Geräte, die Platz sparend im Raum integriert waren. Zu Anfang seines Firmenaufbaus wurden einfache, nach dem Krieg notwendige Arbeiten durchgeführt. Beispielsweise hat H. Schomer Kochtöpfe in denen Löcher waren, gelötet oder kleine Reparaturen im Haushalt ausgeführt.

In den nächsten Jahren liefen die Aufträge gut, Anfang der 1970er Jahren baute der Firmenchef mit seinen derzeitigen Arbeitern an der evangelischen lutherischen Kirche zu Geising. Er verkleidete in luftiger Höhe Teile der Turmhaube mit Blech und kantete Sohlbänke für die Kirchenfenster.

  • Das alte Firmengebäude um 1950

  • 1961 Umzug in das neue Firmengebäude

  • Das Firmengebäude im Jahr 2012

Die Werkstatt begrenzte sich auf etwa 16 - 20 m², also nicht groß genug, um mit seinen Gesellen Blechvorbereitungsarbeiten ausführen zu können. Auch Platz für einen Pausenraum und die sanitäre Anlagen fehlten im Gebäude. 1960 / 61 kaufte er das Haus auf der Hauptstr. 42, in Geising heutiger Firmenstandort und Eigenheim, H. Schomer und erreichte mit der Vergrößerung des Betriebes einen wirtschaftlichen Aufschwung und einen guten Ruf. Selbst im Winter, wenn hohe Schneeberge die Arbeit im Freien nicht ermöglichten, wurde in den kleinen Werkstatträumen gewerkelt. Da die industrielle Mengenanfertigung früher nicht verbreitet war, haben sich die Lehrlinge und Mitarbeiter mit der Selbstanfertigung der benötigten Materialien beschäftigt. Sie bauten beispielsweise Dachrinnen und verschiedenste Rohrverbindungen mit Hand.

In dem Haus, auf der Hauptstr. 42, befindet sich auch weiterhin  das Unternehmen, welches nun von Ralf Schomer geleitet wird. Er übernimmt die Bauklempnerei am 1.9.1987 von seiner Mutter, diese leitete das Geschäft ihres verstorbenen Mannes von 1979 bis 1987. Ralf Schomer ist zum Zeitpunkt des Todes seines Vaters gerade in der Vorbereitung für das Abitur an der Oberschule in Dippoldiswalde und konnte aus diesem Grund die Firma nicht eigenständig leiten. Erst nach absolvierter Klempnerlehre, ableisten des Armeedienstes und gleichzeitigem Erwerb des Meisterbriefs an der Abendschule konnte Ralf Schomer den Betrieb von seiner Mutter übernehmen.

  • Meisterbrief von Herbert Schomer

  • Meisterbrief von Ralf Schomer

Ab 1995 arbeitet auch Ehefrau Sabine mit in der Firma. Ein weiterer treuer Mitarbeiter, der von 2003 bis 2014 im Unternehmen war, erhielt im Jahr 2011 seinen Meistertitel und zeugt damit für die hohe Qualität im baulichen Wettbewerb des Betriebes.

Ein Langjähriger Mitarbeiter

Herbert Schomer begann 1949 mit einem Gesellen, den er ausbildete und der bis zu seiner Rente bei der Firma Schomer angestellt war. Horst Walter kannte die besten Griffe und Tricks im Umgang mit Blech, womit er schnell und effizient arbeitete. Er stärkte Elfriede Schomer nach dem Tod ihres Mannes den Rücken und unterstützte sie während der Zeit als Chefin des Betriebs. Bis 1998 arbeitete Herr Walter mit wie in jungen Jahren und hielt somit 48 Jahre dem Familienbetrieb die Treue.